Beschreibung | Das Astrolabium verbreitete sich in Europa ab dem Mittelalter als Universalinstrument zur Bestimmung der Uhrzeit, zur Höhenmessung und zur Beobachtung des Sternenhimmels. Dieses lange dem Künstler Gualterius Arsenius zugeschriebene Astrolabium ist mit 46 cm Durchmesser nicht nur wegen seiner Größe, sondern auch wegen seines Stils in kunstgeschichtlicher Hinsicht eines der wichtigsten und prunkvollsten (astronomischen) Instrumente der Sammlung. Die Vorderseite des Astrolabiums ist mit einer aufwendig geschwungenen Rete mit 40 Fixsternen verziert und von einem erhöhten Rand mit Stunden- und Gradeinteilung in Antiqua-Schrift eingefasst. Zu dem Astrolabium gehören zwei austauschbare runde Scheiben für die Breitengrade 51° und 52° und ein Lineal, ein Zirkel, ein elliptisches Ableselineal und eine Alhidade. Anhand der Sternenkonstruktion kann das Jahr 1583 als Terminus post quem ermittelt werden, da das neue Datum des Frühlingsanfangs nach der Kalenderreform unter Papst Gregor XIII. bereits eingearbeitet wurde. Das Astrolabium wurde zuletzt dem Löwener Künstler Adriaan Zeelst (um 1550–1620) zugeschrieben. |
Literatur | - Koenraad van Cleempoel, A catalogue raisonné of scientific instruments from the Louvain School (De diversis artibus 65), Turnhout 2002, v. a. S. 218–221;
- Reiner Dieckhoff, Cosmographia planisphaeria. Ein „Arsenius-Astrolabium“ des späten 16. Jahrhunderts im Kölnischen Stadtmuseum, in: Kölner Museums-Bulletin: Berichte und Forschungen aus den Museen der Stadt Köln 2/1990, S. 23–44, hier: S. 29–44;
- Reiner Dieckhoff, Das Astrolabium, in: Werner Schäfke (Hrsg.), Wie Zeit vergeht (Anlässlich der gleichnamigen Ausstellung im Kölnischen Stadtmuseum 1999–2000), Köln 1999, S. 53–59;
- Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds (Hrsg.), Bildung stiften, Köln 2000, S. 119;
- Gunter Quarg, "Arsenius"-Astrolabium, in: Hiltrud Kier / Frank-Günter Zehnder (Hrsg.), Lust und Verlust. Kölner Sammler zwischen Trikolore und Preußenadler, Köln 1995, S. 519, Kat.-Nr. 23.
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